Diabetes und Haut
Ein schlecht eingestellter Zuckerstoffwechsel spiegelt sich auch im Zustand der Haut wieder.
Erhöhte Blutzuckerwerte führen häufig zu einem akuten Wassermangel und damit zu einem Austrocknen der Haut. Die natürliche Barrierefunktion wird beeinträchtigt, die Haut kann weniger Feuchtigkeit binden und wird trocken. Wenn bereits die Nerven angegriffen sind, erhalten die Schweißdrüsen keine Informationen mehr, Schweiß abzusondern und dies trägt ebenfalls zur Hautaustrocknung bei.
Die Haut ist außerdem besonders empfindlich und anfälliger für Infektionen. Wiederholtes Auftreten von Fußpilz kann z.B. auch ein Hinweis auf einen bislang nicht erkannten Diabetes mellitus sein. Insgesamt unterliegt die Haut von Personen mit erhöhten Blutzuckerwerten häufig einem schneller ablaufenden Hautalterungsprozess, u.a. durch eine Veränderung der Eiweißmoleküle in der Haut.
Die Hautveränderungen können sich äußern durch Infektionen, Trockenheit mit Spannungsgefühl, Rauheit und Schuppung sowie durch einen starken Juckreiz, von dem einzelne Hautpartien oder auch ganze Körperareale betroffen sind. Auch aus Insulin- und Antidiabetikagaben oder Komplikationen resultierende Hautreaktionen sind möglich. Bei schwerwiegenden und durch Hautpflege nicht zu behebenden Hautproblemen sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Voraussetzung für eine Normalisierung der Haut ist ein normal eingestellter Blutzuckerspiegel sowie eine diabetesgerechte Hautpflege:
- Reinigung: Waschen oder Duschen 1x pro Tag (max. 10 Min., bei mehrmaligem Duschen insgesamt max. 15 Minuten), Baden 1x pro Woche (max. 20 Min.), 32 - 35 °C
- Dosierung: ca. 0,5 ml Reinigungsprodukt für Gesicht und Hände, ca. 2 ml Reinigungsprodukt für den Körper
Wichtig: Gründliches Abspülen von Schmutz und Schaum, Trockentupfen statt Trockenrubbeln, regelmäßiges Eincremen, nicht nur an akut trockenen oder gereizten Stellen
Insbesondere die Füße benötigen Aufmerksamkeit, im Idealfall durch regelmäßige Behandlung und Pflege eines Podologen. Darüber hinaus können folgende Hinweise hilfreich sein:
- Barfuß gehen bei Neuropathie vermeiden
- Nicht rauchen
- Beachtung einer guten Passform von Schuhen und Strümpfen (keine einengenden Strümpfe oder Gummizüge an den Beinen)
- Kontakt mit hohen Temperaturen meiden (bspw. beim Waschen der Füße max. 35°C für 3-4 Minuten, Wärmflaschen, Heizdecken)
- Tägliche Fußhygiene (Untersuchung auf Verletzungen und Entzündungen, Waschen, sorgfältiges Abtrocknen insbesondere der Zehenzwischenräume, Eincremen, frische Strümpfe) und -gymnastik
- Verletzungsgefahr minimieren (bspw. Feile und Bimsstein anstatt Nagelschere und Hornhauthobel oder -raspel benutzen, nicht zu kurz feilen, keine Hornhautpflaster)
Für die Hautreinigung empfehlen sich seifenfreie, milde Präparate. Unverzichtbar ist außerdem die regelmäßige, auf die Trockenheit der Haut abgestimmte Pflege, für die sich als Wirkstoff besonders Harnstoff (Urea) bewährt hat. Harnstoff ist ein natürlicher Feuchthaltefaktor, der hilft, übermäßigen Wasserverlust aus der Haut zu verhindern und so nachhaltig hydratisierend wirkt. Er lindert sofort spürbar Juckreiz und Spannungsgefühl und unterstützt die natürliche Abschuppung sehr trockener Haut.
Pflegetipp: sebamed TROCKENE HAUT Akutpflege mit Urea